
"Ich wollte den Frauen helfen" / Info-Vortrag zum Thema Abtreibung mit großer anschließender Fragerunde
Abby Johnson, verheiratet, kath., fünf Kinder, davon eines adoptiert, arbeitete 8 Jahre lang in einer Abtreibungsklinik von "Planned Parenthood".
Nach zunächst ehrenamtlicher Tätigkeit übernahm sie später sogar deren Leitung. Sie war fest davon überzeugt, durch ihre Beratung und Aufklärung den Frauen einen wichtigen Dienst zu erweisen.
Eines Tages hatte sie die Möglichkeit, live bei einer Abtreibungs-OP mit dabei zu sein. Per Ultraschall-Monitoring konnte sie den gesamten Abtreibungsprozess live mitverfolgen. Was sie in diesen wenigen Minuten erlebte, hatte sie derart traumatisiert, dass sie ein völlig anderer Mensch wurde und ihre Einstellung zum Thema Abtreibung um 180 Grad korrigierte. Sie hatte erkannt, dass sie einer Lüge aufgesessen war, die ein Handeln ihrerseits bedurfte. Sie kündigte nicht nur ihren Job bei Planned Parenthood, sondern sie formierte sich in einer Gegenbewegung, die das Verhältnis der Amerikaner zur Abtreibung radikal verändert hat und weiter verändert.
Ein wirklich ergreifender und sehr informativer Vortrag mit anschließender Fragerunde.
Aufgenommen im Mai 2015 in Memmingen, Kaminwerk, mit drei Cameras Sony PMW-150. Aufgrund von technischen Problemen war der Schnittbetrieb nicht so ganz erfolgreich zu machen, die Kameraeinstellungen waren quasi eingefroren. Trotzdem ist das Ergebnis erstaunlich gut geworden! Abby wurde simultan ins Deutsche übersetzt, Bildseitenverhältnis ist 16:9.
Hier noch zur Person Abby Johnson, was ihre geistliche Heimat betrifft:
Es gibt ein ausführliches Interview aus dem amerikanischen Sendebereich(http://chnetwork.org/2014/01/abby-johnson-former-baptist-the-journey-home-program/), welches ich für nicht so gut im Englischen Bewanderte zusammengefasst hier noch einschieben möchte.
Sie erzählt, wie sie protestantisch erzogen wurde und daraus auch sehr integriert in ihrer Baptistengemeinde war. Diese war sehr stark in der Pro-Life-Bewegung aktiv, die zum Gegensatz zur "Planned-Parenthood-Bewegung" (PPB) der Abtreibungsklinik in dieser Gegend stand. Durch eine eigene Abtreibung, sowie durch im Rückblick irreführende Gespräche mit den MItgliedern der PPB entschied sie sich für eine Anstellung in der Klinik. Da sie deswegen in ihrer Baptistengemeinde nicht mehr erwünscht war, wechselte sie zur Episkopalkirche (Auszug Wiki: Wie viele Kirchen in der anglikanischen Kommunion, folgt auch die Episkopalkirche einer via media oder „mittleren Weg“ zwischen protestantischen und katholischen Praktiken. In der Tat bejaht die episkopale Liturgie explizit den Glauben an die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Deshalb argumentieren viele Episkopalianer, dass die römischen Katholiken nicht die einzigen „Katholiken“ seien, sondern dass auch der Anglikanismus einen der drei Zweige des Katholizismus darstelle: die östlich-orthodoxe Kirche, die Römisch-Katholische Kirche, und die episkopale oder anglikanische Kirche. Die episkopale Liturgie, das heißt die gottesdienstliche Praxis, ist der der römisch-katholischen Kirche ähnlich, mit einigen Unterschieden wie beispielsweise der Gebrauch des Book of Common Prayer), wo sie willkommen war. Nach acht Jahren Arbeit in der Klinik wurde ihr immer mehr deutlich, dass man sie erstens in vielen medizinischen Bereichen falsch informiert hatte, ein Schlüsselerlebnis war der Überlebenskampf eines Ungeborenen während einer Abtreibung, die sie assistierte, und zweitens, dass die Klinikleitung ihre Mitarbeiter mit Hilfe von Druck und Angst an der Stange hielt.
Schließlich kündigte sie und verließ somit die PPB - sie hatte mit vielen Anfeindungen aus der Bewegung zu kämpfen, bis hin zur Gerichtsverhandlung. Sie musste somit auch die Episkopalkirche wieder verlassen, die mit der PPB gemeinsame Sache macht (wie genau das aussieht, wurde nicht erklärt...).
Auf der Suche nach einer neuen Gemeinde/Kirche war ihr klar, dass sie nach alldem nicht wieder zurück in die Baptistengemeinde ihrer Eltern wollte, auch weil diese ihrer Ansicht nach zu wenig über Abtreibung und die sich daraus ergebende Sehnsucht nach Vergebung/Heilung etc. spricht bzw. dagegen vorgeht.
Vor allem ihr Mann konnte es sich überhaupt nicht vorstellen, in die Katholische Kirche zu gehen, doch nach zahlreichen, nicht zufriedenstellenden Gottesdiensten in verschiedensten Gemeinden, probierten sie eine katholische Messe aus. Sie fühlten sich sofort wohl dort, auch weil der Gottesdienst dem der Episkopalkirche ähnelte. Nach Gesprächen mit Priestern, typischen Bußgängen etc. traten sie in die Katholische Kirche ein.
Abby meinte, sie sei schon früher als kleines Mädchen, wohl gemerkt während ihrer Erziehung in der Baptistengemeinde, von Nonnen, oder Frauen wie Mutter Theresa fasziniert gewesen und hätte sich gerne als solche verkleidet. Außerdem war sie schon immer an Maria interessiert gewesen und vermisste diese in der Baptistengemeinde. Sie persönlich spräche zudem das Thema Opfer in der Katholischen Kirche sehr an, weil dieses dort sehr groß geschrieben werde.
Heute kann sie sich innerhalb der Katholischen Kirche sehr dafür einsetzen, dass mehr über Abtreibung informiert wird und betroffenen Frauen ganz unspektakulär z.B. in sonntäglichen Gebeten Vergebung zugesprochen wird. Zusätzlich ist es ihr ein Anliegen, Betroffene an helfende Einrichtungen zu vermitteln, was innerhlab der KK gut möglich sei.